Spanischer Zeitzeuge

Am 8.2.24 hatte die 12. Klasse im Fach Spanisch – auf Initiative von Frau Natt – die großartige Gelegenheit, über ein zuletzt im Unterricht ausführlich behandeltes Thema mit einem direkt Betroffenen zu sprechen. Herr Julio Esteban Blasco hatte sich dankenswerterweise dazu bereit erklärt, Fragen zu beantworten darüber, wie es ihm und seiner Familie in der Franco-Diktatur und in der Zeit danach erging.

Die Schülerinnen und Schüler hatten viele interessierte Fragen an den 1945 in Valencia geborenen Zeitzeugen. So wurde für sie und uns Lehrkräfte ganz lebendig erfahrbar, wie man als Kind die Diktatur nicht unbedingt sonderlich stark mitbekommt, aber als Heranwachsender, der beginnt, selbständig zu denken, dann Probleme bekommen kann. Sehr einprägsam schilderte unser Besuch, wie beeindruckend es in den 1960er Jahren war, im sehr traditionellen Spanien auf die offeneren Lebensformen zu treffen, die der aufkommende Tourismus demonstrierte.

Ausgesprochen interessant war es zudem, dass Herr Blasco davon berichten konnte, wie er als ganz junger Mann das boomende, industrielle Nürnberg erlebte. Auch wenn er als Dreher arbeitend als Gastarbeiter benötigt wurde, kann man überhaupt nicht davon sprechen, dass die Behörden eine Willkommenskultur pflegten.

Für die noch anstehende Behandlung des Themas „Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien“ erwies es sich als sehr gewinnbringend, dass die Schülerinnen und Schüler schon erfahren durften, wie anders die Zweisprachigkeit in der Autonomen Region Valencia gelebt wird. Herr Blasco selbst lernte Spanisch erst mit Eintritt in die Schule.

¡Muchísimas gracias por Su visita! Estem molt agraïts.

Dr. Witt