Aus eigener Kraft gegen Gummimesser und Plastikpistolen – Selbstverteidigung am SSG
Bericht einer Schülerin aus der 9. Klasse:
Wer am Freitagnachmittag noch in der Schule ist, der ist entweder musikalisch engagiert, spielt Volleyball oder muss nacharbeiten. Oder aber sie besucht den Kurs Selbstverteidigung für Mädchen.
Vielleicht habt ihr schon davon gelesen oder gehört, aber noch nie daran gedacht mitzumachen. Vielleicht dachtet ihr: „Das kann ich eh nicht“ oder „was bringt das denn?“. Doch man braucht keine jahrelange Kampfsportausbildung oder Bestnoten im Dauerlauf. Wer das Aufwärmen im Sportunterricht übersteht, wird auch hier keine Probleme haben. Denn hauptsächlich geht es darum zu lernen, wie man in der einen oder anderen Situation richtig reagiert.
Zum einen werden bestimmte Situationen durchgespielt: Wie befreie ich mich aus einem Würgegriff? Wohin ziele ich, um mich zu befreien? Wie falle ich, wenn ich geschubst werde?
Zum anderen lernen wir auch wirkungsvolle Schläge und Tritte um Gegner abzuwehren, genauso wie die Verteidigungsmöglichkeiten dagegen, um so zu lernen aus der Opferrolle zu entkommen.
Dabei ist es natürlich sehr hilfreich, dass unser Lehrer, Herr Häußler, selbst langjährige Erfahrung als aktiver Kampfsportler und Trainer für mehrere Kampfsportarten besitzt. Auch die Abwehr von Waffen wird geübt, doch wir verwenden natürlich nur ungefährliche Gummimesser (und wenn mich genug Messer da sind müssen auch mal mit Klebeband umwickelte Gartenschlauchstücke als Attrappen herhalten). Wir haben auch mehrere Schlagpolster, gegen die man ungefährdet treten und schlagen kann, und sogar eine Pistolenattrappe aus Plastik.
Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es ein echt gutes Gefühl ist, seine eigene Kraft zu erproben und zu sehen, was man selbst alles tun kann.
P.S.: Seit 2011 existiert der Wahlunterricht „Selbstverteidigung für Mädchen“ am SSG, bei dem ich stets von Frau Vidovic unterstützt werde. Und so wird auch im kommenden Schuljahr der Kurs wieder stattfinden (immer freitags in der 7. Stunde), weshalb ich an dieser Stelle alle Schülerinnen ab der 8. Klasse herzlich dazu einlade, sich einmal auf einen etwas anderen Wahlunterricht einzulassen.
Bernd Häußler