Das Honterus Gymnasium aus Braşov zu Gast in Nürnberg

Auch dieses Jahr besuchten uns wieder eine Gruppe von 15 Schülerinnen und Schülern vom Honterus Gymnasium in Brasov, begleitet von zwei Lehrkräften. Vom 24. bis zum 30. Oktober 2025 hatten die rumänischen Gäste die Gelegenheit, eine Woche lang Nürnberg, die fränkische Kultur und den Schulalltag am SSG kennenzulernen.

Ein herzlicher Start

Nach der Ankunft am Flughafen wurden die Gäste aus Braşov von den Lehrkräften begrüßt und zum Sigmund-Schuckert-Gymnasium begleitet. Dort warteten bereits die 15 Schülerinnen und Schüler des SSG aus der 9. Jahrgangsstufe gespannt auf die erste Begegnung. Der Empfang am SSG war herzlich und bei den Kennenlernspielen und einem anschließenden gemeinsamen Mittagessen wurde viel gelacht und schnell erste Kontakte geknüpft.

Wochenende in den Gastfamilien

Das Wochenende stand ganz im Zeichen der Gastfreundschaft: Die rumänischen Schülerinnen und Schüler verbrachten den Samstag und Sonntag in ihren Austauschfamilien. Ob gemeinsame Ausflüge, Spieleabende, Stadtbummel oder gemütliche Stunden zu Hause – die beiden Tage boten einen authentischen Einblick in das deutsche Familienleben und schufen die Grundlage für viele persönliche Verbindungen.

Historisches Nürnberg entdecken

Am Montagmorgen brach die rumänischen Schülerinnen mit Herrn Hanek und den beiden rumänischen Lehrkräften in die Nürnberger Altstadt auf. Leider spielte das Wetter nicht mit, so dass die Stadtführung verkürzt wurde und die Gruppe Zuflucht in einem Café suchte. Die Führung durch die Felsengänge war das Highlight des Tages. Die Felsengänge bieten nicht nur Schutz vor Regen, die ganzjährig konstante Temperatur von ca. 10°C fühlte sich bei dem Wetter sogar angenehm an. Die Guides machten die Führung zu einem spannenden Erlebnis mit vielen Einblicken in die Geschichte Nürnbergs.  Ein gemeinsamer Imbiss mit den traditionellen „3 im Weckla“ rundete den Ausflug ab.

Gemeinsam stärker

Der Dienstag begann im Klassenzimmer: In den ersten beiden Stunden nahmen die Gäste am Unterricht ihrer Partner teil. Anschließend ging es sportlich und kooperativ weiter. Bei zwei Team-Building-Workshops standen Zusammenarbeit im Mittelpunkt. Während Herr Häußler eine Hälfte der Jugendlichen in der Sporthalle beim Kickboxen richtig ins Schwitzen brachte, stellte sich die andere Hälfte kreativen und teambasierten Aufgaben, die nicht nur Spaß machten, sondern auch das Gruppengefühl stärkten. Bei der finalen Aufgabe, die auf die gesamte Gruppe wartete, bewiesen die Jugendlichen gute Kommunikation und Zusammenarbeit, indem sie diese – zur Überraschung der Erlebnispädagogen – auf Anhieb meisterten.

Ein Ausflug ins Weltkulturerbe

Am Mittwoch wartete ein besonderer Ausflug: es ging mit dem Zug nach Bamberg. Dort erkundeten die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Austauschpartnern in Kleingruppen die malerische Altstadt. Während der Stadtrallye besuchten die Jugendlichen, Sehenswürdigkeiten und historische Bauten des UNESCO Welterbes und setzten sich mit der fränkischen Kultur und Kulinarik auseinander. Die Erlebnisse mussten die Teilnehmenden mit Fotos und Videos dokumentieren und anschließend zu einer Präsentation zusammenfügen.

Geschichte hautnah – Donnerstag, 30. Oktober

Der Besuch des Dokumentationszentrums und ein Rundgang über das Reichsparteitagsgelände boten am Donnerstag tiefgehende Einblicke in die Geschichte des Nationalsozialismus. In einem spannenden Workshop zum Thema Propaganda setzen sich die Jugendlichen damit auseinander, wie Manipulation, Ausgrenzung und Masseninszenierungen damals funktionierten.

Beim anschließenden gemeinsamen fränkischen Mittagessen im Gutmann am Dutzendteich konnten die Teilnehmenden ihre Eindrücke miteinander teilten. Zum Abschluss präsentierten die Lehrkräfte die kreative und mit viel Humor gestalteten Videos, die während der Stadtrallye durch Bamberg entstanden sind. Die Vorstellungen stießen auf großen Beifall und wurden von allen mit heiterer Stimmung aufgenommen.

Abschied
Am Freitag traf sich die Gruppe früh morgens um 6 Uhr am Albrecht-Dürer-Flughafen. Auch wenn der Abschied schwerfiel, überwogen Dankbarkeit und Freude über die gemeinsam verbrachte Zeit.

Der Austausch zwischen Braşov und Nürnberg hat erneut gezeigt, wie bereichernd internationale Begegnungen sind. Die Schülerinnen und Schüler konnten neue Freundschaften schließen, Einblicke in eine andere Kultur gewinnen und Erfahrungen sammeln, die noch lange nachwirken werden. Die Vorfreude auf den Besuch der deutschen Schülerinnen und Schüler in Brasov im Frühjahr 2026 ist entsprechend groß.

Heike McLoughlin